Erfahrungsberichte
Uns erreicht oft Lob von zufriedenen und glücklichen Patientinnen und Patienten. Meistens erhalten wir diese positiven Rückmeldungen im persönlichen Gespräch. Gerne präsentieren wir Ihnen an dieser Stelle Erfahrungsberichte, die bei der Diagnose „Lipödem“ Mut machen.
Wie aus seinem eigenen Schatten treten?
Ich weiß gar nicht mehr, wie lange es her ist, dass ich morgens die Beine aus dem Bett geschwungen habe, aufgestanden bin, ohne erst auf der Bettkante zu verweilen, vorsichtig die Knie vor und zurück zu bewegen, die Oberschenkel mit den Händen nach vorne zu ziehen um weiter nach vorne zu rutschen und dann ganz langsam aufzustehen. Die ersten Schritte sind so schmerzhaft, dass ich vorgebeugt gehen muss. Ich hangele mich von Fensterbank zur Kommode, am Kleiderschrank entlang ins Esszimmer, von da aus geht es unsicher und schmerzhaft weiter bis ins Bad. Dort ist der erste Weg zur Toilette, vorsichtig mit beiden Händen abstützen, die schmerzenden Knie beugen und hinsetzten.
Das Ganze mit knapp 52 Jahren!!!
Nur ein Ausschnitt aus einem täglichen Martyrium das ich Tag für Tag erleide und das, weil mir bis dato die Hilfe, die ich dringend benötigte verweigert wird und ich bin nicht allein.
Ich leide an Lipödemen!
Mit mir leiden schätzungsweise 4 Mio. Frauen in Deutschland darunter und viele Frauen sind noch viel jünger als ich. Man zwängt uns in Kompressionsstrümpfe, die keiner der Herren und Damen aus den verantwortlichen Reihen tragen würde. Diese Damen und Herren die uns, den Betroffenen, die Liposuktion verweigern und nur auf gerichtlichem Wege der Einen oder Anderen zu Gute kommt. Aber seit dem 12.01.2018 hat sich meine Welt verändert!! Durch den Besuch bei Dr. Wolf Lüerßen aus der Aasee Park Clinic.
Ich bin wortwörtlich aus meinem Schatten getreten, nachdem ich in der Aasee Klinik operiert wurde. Ich habe diese Operation selbst bezahlt, da sich mein Zustand so verschlechtert hat, dass ich es nicht mehr aushalten konnte. Wir hatten unser erstes Gespräch im Dezember 2017 und ich habe genau zugehört was Dr. Lüerßen mir in einem sehr ausführlichen Gespräch erklärte. Ich fuhr nach Hause und dachte seitdem an nichts anderes mehr. Ich erwartete diesen Termin so innig, dass alles in den Hintergrund trat, natürlich auch, da es sich um eine nicht unerhebliche Summe handelte, die das Ganze kostete. Was ist, wenn es nicht funktioniert, was wenn es sich entzündet, wird es so wie ich es mir vorstelle, kann ich mich danach wieder bewegen?
Alles das beschäftigte mich und dann war der Tag gekommen, der 12.01.18.
Ich wurde so freundlich empfangen, begleitet und versorgt bis die Narkose mich für die nächsten 4 Stunden außer Gefecht gesetzt hat. Das Erste, woran ich mich noch heute genau erinnere, war der Griff an die Oberschenkel und das Gefühl, dass sie nicht aneinander liegen und reiben. Ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man mehr als 30 Jahre seine Beine so schwerfällig bewegt hat, Oberschenkel die so dick waren, dass die ständige Reibung zu Wunden und Schmerzen geführt hat. 11 Liter Fett wurden in der ersten OP abgesaugt, das erste Mal auch für Dr. Lüerßen, wie er mir später sagte.
Die erste Woche nach der OP war ich sehr schlapp und müde, aber ich konnte das erste Mal seit Jahren gerade gehen, ich benötigte weder Stock noch Rollator um sicher von der einen in die andere Ecke unserer Wohnung zu gelangen. Die Wochen vergingen und mir ging es immer besser.
Dann die 2. OP im Mai 2018 gab es noch mal 10 Liter die von Dr. Lüerßen abgesaugt wurden. Ich kann gar nicht beschreiben wie gut es mir seit dem geht, ich kann wieder mit meinen Hunden spazieren gehen und auf den Hundeplatz. Lebensqualität wurde mir zurückgegeben, das ist unbezahlbar! Alle Kollegen lächeln mich an und sagen mir wie gut ich aussehe und die wenigsten meinen die Figur, die meisten sind beeindruckt dass ich von innen her glücklich wirke und das Tag für Tag nach außen trage.
Das alles habe ich der hervorragenden Arbeit und der Fürsorge des gesamten Teams der Aasee Park Clinic zu verdanken,
Dr. Wolf Lüerßen mit einer Präzision seiner Arbeit.
Fr. Lüerßen mit Gesprächen, die mich sehr berührt haben.
Das gesamte OP-Team, welches sich so viel Mühe gegeben hat.
Die Nachtschwestern, die liebevoll die Versorgung in der Nacht begleitet haben.
Vielen Dank, dass Sie mir mein Leben zurückgegeben haben.
Eine überaus glückliche
Claudia Prause
Meine Lipödem-Reise
Wenn mich Leute fragen, seit wann ich unter einem Lipödem gelitten habe, fällt mir die Antwort sehr leicht. Ich erinnere mich noch genau daran, als ich mit meiner Mutter in einem Laden stand, um einen Bikini zu kaufen und untenherum einfach keiner passte. Ich war 13 Jahre alt und fragte sogar die Verkäuferin wie es sein könnte, dass ich als junges Mädchen schon Cellulite habe. Sie zuckte mit den Achseln und dachte sich vermutlich im Stillen, dass ich zu viel essen würde und zu wenig Sport machen. Zu dem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, dass sich diese Reaktion in den kommenden Jahren immer und immer wiederholen sollte. Als Trostpreis hörte ich dann oft, ich hätte ja aber zumindest ein schönes Gesicht. Dass das nicht wie ein Kompliment für mich klang, war vielen nicht bewusst. Es zog es sich dann durch meine ganze Jugend und das frühe Erwachsendasein, dass ich mit diesem Spruch immer wieder daran erinnert wurde, dass alles unterhalb meines Gesichtes eben eher nicht so schön war.
Ganz im Gegenteil zu den Vermutungen anderer, war ich sehr wohl sportlich und hatte auch immer relativ viel auf meine Ernährung geachtet. Als das alles nichts nützte begann ich verschiedene Diäten auszuprobieren. Ich wunderte mich schon ein wenig, dass an den Beinen nichts weniger, sondern immer stetig mehr wurde. Ich sah in den Spiegel und war oft unglücklich über meine doch sehr unförmigen Beine. Dazu muss ich vielleicht sagen, dass ich schon immer sehr gern schwimmen gegangen bin, und auch beim Reiten merkte ich dann langsam, dass mich die Beine behinderten. Sie taten weh, ich bekam schnell blaue Flecken, und die Socken haben eingeschnitten. Schon bald sollte ich als 14-jährige nicht mehr in eine Hosengröße 40 passen, dann 42, 44, und zu meiner „Höchstzeit“ sogar teils 46 – und das mit Anfang 20. Heute bin ich übrigens 27 Jahre alt.
Warum erzähle ich meine Anfangsgeschichte so detailliert? Weil ich glaube, dass viele gar nichts von ihrem Leiden wissen. Ich habe immer zu hören bekommen, ich sei eben eine „Birne“, und da könne man nichts machen, es gäbe sicherlich später Männer, die auch das schön finden würden. Na ja, Glück gehabt – gibt es wirklich. Das löste aber nicht wirklich mein Problem. Als ich langsam über die Sozialen Medien von dem „Lipödem“ erfuhr, und mich dann auch noch eine Freundin darauf ansprach, war mir schnell klar, dass das mein Problem und meine Lösung sein könnte.
Als ich zu Dr. Lürßen zum Beratungsgespräch im November 2020 gegangen bin, habe ich unendlich viele Fragen gehabt. Er hat mir detailliert erklärt was diese Krankheit ist, wie sie auftritt, was man bisher darüber weiß, was er tun kann, wie schmerzhaft die OPs werden würden, mit welchen Kosten ich zu rechnen hätte, und in welchem Stadium ich steckte. Er hat sogar die Anzahl der Liter geschätzt, die als krankes Lipödemfett in meinen Beinen schlummerten, und was soll ich sagen…er sollte recht behalten (kleiner Spoiler - 10 Liter).
Für mich war klar, ich möchte die OPs. Nach dem Gespräch bin ich also zu seiner besseren Hälfte -Frau Lürßen – gegangen, um den Prozess zu klären. Ich glaube ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass sie das Herz der Aasee-Park-Clinic ist. Ich hatte so viele Fragen über den Verlauf, ab wann ich schmerzfrei sein würde, womit ich rechnen müsste, was ich für Zuhause bräuchte, etc. Und sie hat sich die Zeit genommen alles mit mir durchzusprechen. Ich habe noch schnell mit meinem Mann Rücksprache gehalten, und dann planten wir direkt alle drei OPs im Voraus auf meinen Wunsch, sodass ich maximal effizient durch diesen Marathon kommen würde. So hatten wir immer 6 Wochen zwischen den OPs für meine Beine, um abzuschwellen und zu heilen.
Die letzten Tage vor der ersten OP war ich sehr nervös, und dann kam auch noch Corona dazu. Mein Mann musste also draußen bleiben, hat mich an der Tür verabschiedet und ich bin reingegangen. Ich wurde mit Witzen aufgeheitert und daran erinnert, wofür ich das alles tue. An dieser Stelle sei erwähnt, dass das Team um Frau Lürßen herum auch unglaublich herzlich ist. Außerdem fand ich bemerkenswert, dass ich während meiner gesamten Aufenthaltszeit nie einen anderen Patienten gesehen habe, diese Diskretion war sehr angenehm. Ich habe keine Ahnung wie die das gemacht haben, aber Management ist wohl alles.
Als der Corona-Test also negativ war ging es weiter. Erst haben wir Fotos im Untersuchungszimmer gemacht, und zum ersten Mal schämte ich mich nicht für meine Beine, sondern ich wusste, es ist eine Krankheit, die nun von einem Arzt behandelt wird. Dann kam Dr. Lürßen und malte meine Beine mit an, damit er wusste, wo er operieren musste. Anschließend kam die Anästhesie und klärte mich noch einmal auf. Danach habe ich das OP-Hemd angezogen und ich durfte noch einmal aufs Zimmer, das liebevoll von Frau Lürßen vorbereitet wurde, und dann ging es auch schon los. Eine liebe OP-Schwester hat mich abgeholt und in den OP geschleust. Danach wurde ich desinfiziert, ich erinnere mich noch gut daran, wie kalt das war. Aber auch hier wurde mit viel Witz meiner Nervosität entgegengewirkt. An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich noch nie vorher operiert wurde und nicht wusste, wie ich auf eine Narkose reagieren würde. Nachdem ich also gemütlich auf der Liege lag, kam das Anästhesie Team und legte mir die nötigen Zugänge. Es wurde heruntergezählt und dann war ich weg. Als ich wieder aufgewacht bin war ich schon in meinem Zimmer. Ich bin den Weg zwar selbst zurückgelaufen, aber diese Erinnerung fehlt wohl vielen Patienten dank der Narkose.
Die Schmerzen hielten sich zunächst sehr in Grenzen durch die Restnarkose und das Adrenalin in meinem Körper. Als ich wach wurde hat sofort jemand nach mir gesehen und bot mir Zwieback und Tee an. Die ersten Blicke an mir herab waren gewöhnungsbedürftig. Mir wurde eine Miederhose angezogen und ich wurde mit Verband umwickelt, was dann alles nach und nach rot durchflutet war. Die Tumeszenzlösung der OP trat zusammen mit etwas Wundflüssigkeit aus. Das war auch das Ziel, wie ich vorab zum Glück wusste. Dr. Lürßen verschließt die Löcher extra nicht, so dass sie als Drainage wirken können. Sobald ich laufen konnte, bin ich ein paar Schritte mit der lieben Schwester auf und ab gelaufen. Später am Abend ging es dann noch auf die „Rüttelplatte“, damit so viel wie möglich der Lösung aus den Beinen austritt, und man Zuhause nicht so eine Sauerei hat. Die Nacht verlief ruhig und als ich am nächsten Morgen von meinem Mann abgeholt wurde, ist er mit den Worten begrüßt worden „Ihre Frau ist nun der Mittelpunkt der Erde, passen Sie gut auf Sie auf“.
Am Donnerstag ging es also nach Hause und am Montag sollte ich anrufen, wie es mir geht. Kurze Spaziergänge und Beine hoch. Und Beine hoch. Ach ja, und Beine hoch, erinnerte mich Frau Lürßen gern am Telefon. Mit zwei Kindern Zuhause war das eigentlich unmöglich, also hat sich mein Mann ein paar Tage freigenommen. Die Beine haben nach jeder OP immer so um den 2.-3. Tag aufgehört zu nässen und ja, ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es nicht weh tut. Insbesondere nach ca. einer Woche war es sehr unangenehm beim Aufstehen. Mich hat es sehr motiviert, dass ich schon bald die ersten Ergebnisse vorm Spiegel sehen können, die ich Ihnen natürlich auch nicht vorenthalten möchte. Mein großer Tipp, Vorher/Nachher-Bilder machen.
Hier habe ich nun alle Fortschritte der OPs zusammengefasst.
Man spricht immer von einem Heilungs-Jahr. Das ist noch nicht vorbei, ich befinde mich nun 3,5 Monate nach meiner ersten OP.
Bei wurde erst die Vorder- und Innen/Außen-Seite der Oberschenkel gemacht, dann Hinten und Seite und dann die Waden. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, auch wenn manche vielleicht auf die Beine schauen und noch Makel sehen, so ist es für mich eine unglaubliche Erleichterung und Lebensqualität.
Alles in allem kann ich nur sagen, dass die Klinik das Herz am rechten Fleck hat und die Atmosphäre sehr heimisch ist. Hier ist man keine Zahl, sondern ein Patient mit Namen und Gesicht.
Apropos Gesicht, diesen Spruch werde ich nun wohl für alle Zeiten los – ich bin jetzt nicht mehr nur die mit „dem schönen Gesicht“.
Ich möchte Dr. Lürßen, Frau Lürßen, und dem ganzen Team rund die beiden herum danken für alle lieben Worte, die Witze, und die vielen Scheiben Toast (das werden nur die lieben Nachtschwestern verstehen…) und, ganz besonders danken möchte ich meinem Mann, der mich mit den Kindern durch alle OPs wie auf Händen getragen hat.
Jetzt beginnt ein neues Leben für mich, und ich wünsche Ihnen, wenn Sie dies lesen und ebenfalls betroffen sind, den Mut, diesen Weg auch zu gehen.
Alles Liebe…